Das Käfigverbot kommt vor 2035
Das Bundeslandwirtschaftsministerium hatte vor einigen Monaten verkündet, die sogenannten Kleingruppen-Käfige für Legehennen erst im Jahr 2035 verbieten zu wollen. Gemeinsam mit anderen Tierschutz-organisationen liefen wir gegen diese Übergangsfrist von fast 25 Jahren Sturm. Unter anderem starteten wir einen Online-Aufruf, den mehr als 10.000 Personen unterzeichneten, und wir führten eine Protestaktion durch. Eines unserer Argumente lautet: Wenn es innerhalb von rund zehn Jahren gelingt, aus der Kernkraft auszusteigen, warum soll es dann ein Vierteljahrhundert dauern, ein paar Käfiganlagen zu schließen?
Dieser Aufwand hat sich gelohnt, denn der Bundesrat sperrt sich gegen die Pläne des Landwirtschaftsministeriums. Mit einer knappen Mehrheit sprachen sich die Bundesländer für eine Auslauffrist bis 2020 aus – immerhin 15 Jahre weniger als es momentan Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner vorschwebt.
Damit muss die Agrarindustrie einen erneuten Rückschlag hinnehmen. Sie hatte bis zum letzten Moment so getan als sei die Übergangsfrist bis 2035 in Stein gemeißelt.
In den nun folgenden Verhandlungen wird sich Bundesministerin Aigner mit den Ländern einigen müssen. Die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt fordert die Länder auf, von der ohnehin sehr langen Frist bis 2020 nicht abzurücken.